Organisationsentwicklung und Gruppendynamik

08. Januar 2021

Renovation eines Frachters auf hoher See?! Agile, post-agile oder konventionelle OE… das ist hier (nicht) die Frage.

Stellen Sie sich das mal vor: Ein Schiff auf hoher See renovieren. Was sehen Sie gerade jetzt vor Ihren inneren Augen?

Ist es der renovationsbedürftige Frachter? … oder die überforderte Besatzung des Schiffs? … oder war Ihr Fokus ein bisschen breiter gestellt und Sie haben bereits ein kleineres Boot in der Nähe gesichtet?

Soweit meine Metapher für einen Organisationsentwicklungsprozess. Denn erfahrungsgemäss lässt sich das Meer nicht steuern – also geht es darum, das Schiff auszurüsten, um sich im verändernden Gewässer sicher bewegen zu können. Folgende zwei Aspekte gehören für mich untrennbar zu OE:

  • OE gleicht der Renovation eines Frachters auf hoher See.
  • OE gleicht einer verordneten Persönlichkeitsentwicklung.

Vielleicht erstaunen Sie gerade diese nicht offensichtlich zusammengehörenden Punkte?

Es ist tatsächlich so, dass das Erneuern jeder Organisation – ob im Profit oder Non-Profitbereich – eine Herausforderung darstellt. Denn der (manchmal schwerfällige) Frachter muss sich auf hoher See halten, während gleichzeitig an allen möglichen Seiten des Kahns renoviert wird. Der Umbau einer Organisation während das Tagesgeschäft gewährleistet bleibt, stellt eine hohe Anforderung – an die Organisation selbst; aber eben in noch grösserem Masse an die Beteiligten dieser Organisation.

Es gibt deshalb keine Veränderung einer Organisation ohne Veränderungsansprüche an die Betroffenen. Und genau hier offenbart sich der Grund, weshalb (zu) viele Organisationsentwicklungsprozesse scheitern. Eine Organisation kann sich kaum weiterentwickeln, wenn die Involvierten sich nicht ebenfalls entsprechend weiterentwickeln. In diesem Entwicklungsprozess offenbaren sich sowohl individuelle wie gruppenbezogene Phänomene, die es zu deuten und zu nutzen gilt. Genau deshalb stellen OE-Prozesse ohne umfassende Kenntnisse und Erfahrungen in Gruppendynamik ein oft schweres Unterfangen dar. Im Zusammenhang mit Agilität wird oft von SCRUM, Lean etc. gesprochen. Leider werden dabei die psychologischen Auswirkungen von Veränderungsprozessen zu wenig beachtet. Svenja Hofert erklärt in meinem Interview wie zentral diese aber tatsächlich sind.

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